Die Aussichten, mit der Diagnose Krebs noch lange
zu leben, haben sich in den letzten Jahren dramatisch verbessert.
Selbst eine Heilung ist dank neuen Immuntherapien
in vielen Fällen realistisch geworden. Von Georg Rüschemeyer
Reinhard Dummer kennt sie noch gut, die schlechten alten Zeiten. Damals, Anfang der neunziger Jahre, als er als junger Assistenzarzt für Dermatologie ans Unispital Zürich kam. Hatten Patienten mit schwarzem Hautkrebs (Melanom) den Zeitpunkt für die chirurgische Entfernung des Krebsherds in der Haut verpasst und bereits Ableger in anderen Körperteilen, so konnte Dummer ihnen nicht mehr viel Hoffnung machen. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag dann nur noch bei rund neun Monaten. «Das Melanom galt damals als der unbehandelbare und extrem aggressive Tumor schlechthin», erinnert sich Dummer.